Jahresbrief 2015

Liebe Mitglieder der Vereinigung der Wunderbaren Medaille für Österreich!

Istanbul, 26. Oktober 2015

            Das Fest Mariens von der Wunderbaren Medaille, das wir in der Vereinigung jedes Jahr am 27. November feierlich begehen, verweist uns auf das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8. Dezember. Beide Feste am Ende des alten und am Beginn des neuen Kirchenjahres gehören inhaltlich eng zusammen. In diesem Jahr wird zu Maria Empfängnis, wie dieses Hochfest volkstümlich genannt wird, ein Heiliges Jahr, ein außerordentliches Jubiläum der Barmherzigkeit beginnen.

Papst Franziskus wünscht, dass wir dadurch dem Geheimnis der barmherzigen Liebe Gottes, das in Jesus Christus unter uns erschienen ist, noch näher kommen und dass wir besser davon Zeugnis geben: Denn mein Wunsch ist es, dass das Jubiläum eine lebendige Erfahrung der Nähe des Vaters sei, seine Zärtlichkeit gleichsam mit Händen greifen zu können, damit der Glaube aller Gläubigen gestärkt und so das Zeugnis stets wirksamer werde. (Brief von Papst Franziskus an Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Neu-evangelisierung 1. September 2015)

Das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens weist darauf hin, wie Gott seit Anbeginn unserer Geschichte gehandelt hat. Nach dem Sündenfall hat Gott sich immer neu der Menschheit erbarmt und schließlich Maria aus Nazareth erwählt, heilig und untadelig in der Liebe zu sein um sie zur Mutter des Erlösers des Menschen zu machen. Auf die Schwere der Sünde antwortet Gott mit der Fülle der Vergebung. Die Barmherzigkeit übersteigt stets das Maß der Sünde, und niemand kann der verzeihenden Liebe Gottes Grenzen setzen. (Misericordiae Vultus, Verkündigungsbulle des Außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit)

Im fast 1000 Jahre alten Gebet des „Salve Regina“ (Sei gegrüßt oh Königin) wird Maria als „Mutter der Barmherzigkeit“ angerufen. Als solche ist sie am 20 Jänner 1842 in der Kirche Sant’Andrea delle Fratte in Rom dem jüdischen Freidenker Alphonse Ratisbonne erschienen. Er selber berichtet darüber: Ich ging aus einem Grab, einem Abgrund von Finsternis hervor und lebte, lebte vollkommen …aber ich weinte. Ich sah in der Tiefe des Abgrundes mein maßloses Elend, aus dem ich durch Gottes unendliche Barmherzigkeit befreit worden bin. (Zitate aus Echo 2013, 106 f.) Ratisbonne hatte nach einem misslungenen Glaubensgespräch das Angebot eines Bekannten angenommen, gleichsam als (für ihn erheiternde) Probe eine Medaille um den Hals zu tragen einmal täglich das Gedenke, gütigste Jungfrau Maria zu „lesen“. Als er von diesem B Bekannten nach seiner Erscheinung und Bekehrung völlig verwandelt in Tränen aufgelöst und auf den Knien in der Kirche gefunden wird, zieht er die Medaille hervor und sagt: Oh, das war genau sie!den wird, zieht er die Medaille hervor und sagt: Oh, das war genau sie!

Alphonse Ratisbonne empfängt danach die Taufe, wird Priester und Ordensgründer. Auch er hat – so wie Sr. Katharina Labouré - Maria von der Wunderbaren Medaille sehen dürfen und sie uns, besonders passend für das kommende Jahr so geschildert: Ich habe an der heiligen Jungfrau nur ein Kleid der Barmherzigkeit gesehen … Ich habe auf ihre Hände geschaut und ich sah an ihnen nur Verzeihung und Barmherzigkeit.

Seit Mitte September lebe ich nun in unserem Haus St. Georg in Istanbul. Das diesjährige Medaillenfest werde ich hier mit unserer Gemeinde, zu der auch die Barmherzigen Schwestern vom St. Georgs-Spital gehören, feiern. Maria von der Wunderbaren Medaille ist in dieser Stadt in mehreren katholischen Kirchen durch schöne Bilder und Statuen gegenwärtig. Möge sie hier und überall immer mehr in unserem vertrauensvollen Gebet und in unserem Glaubenszeugnis, besonders zugunsten der Armen lebendig werden.

                        Mit Ihnen im Gebet, besonders aber in der Feier des diesjährigen Medaillenfestes, das uns zum Jahr der Barmherzigkeit hinführt verbunden, grüßt und segnet Sie/Dich

Alexander Jernej CM

Rosenkranz zur göttlichen Barmherzigkeit
Seit 5.2.2011 geänderte Version

VATER UNSER …
Gegrüßet seist du Maria…
Glaubensbekenntnis …

Große Perle:
Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib
und das Blut, die Seele und die Gottheit
Deines über alles geliebten Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus,
zur Sühne für unsere Sünden
und für die Sünden der ganzen Welt.

Kleine Perlen: (10 x)
V. Durch sein schmerzhaftes Leiden
A. Hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt

Nach dem 5. Gesätzchen:
Heiliger Gott, heiliger starker Gott,
heiliger unsterblicher Gott, hab Erbarmen mit
uns und mit der ganzen Welt (3x)