Jahresbrief 2008

Liebe Mitglieder der Vereinigung der Wunderbaren Medaille für Österreich!

Diese Tage besuchte Papst Benedikt XVI den berühmten französischen Wallfahrtsort Lourdes. 150 Jahre sind es her, dass Maria der vierzehnjährigen Jugendlichen Bernadette Soubirous mehrmals erschienen ist. Bernadette konnte damals noch nicht lesen und schreiben und war noch nicht bei der Erstkommunion, wohl aber trug sie bereits eine Wunderbare Medaille, die jetzt im Besitz des Generalsuperiors und Direktors unserer internationalen Vereinigung ist. So wie die Erscheinungen von 1830 mit dem Geschenk der Medaille der Unbefleckten als eine Vorbereitung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Marias vom Jahre 1854 gelten, so wird Lourdes vier Jahre später als dessen Bestätigung erachtet. Denn Maria selber hat auf die Frage Bernadettes, bzw. ihre Heimatpfarrers, der sie dazu aufgefordert hatte, geantwortet: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“, eine Formulierung die Bernadette nicht verstand, die aber ihren noch zweifelnden Pfarrer vollends von der Wahrheit der Erzählungen Bernadettes überzeugt hat.

Heute kommen jährlich etwa 4 Millionen Pilger nach Lourdes, in diesem Jubiläumsjahr erwartet man doppelt so viele. 2 Millionen Pilger kommen jährlich in die Rue du Bac in Paris und es gibt noch viele andere Marienwallfahrtsorte in Europa und auf der ganzen Welt. In unseren Breiten ist in den letzten Jahren Medjugorje sehr beliebt geworden, wobei hier eine endgültige Stellungnahme der Kirche noch aussteht, weil die Ereignisse noch nicht abgeschlossen sind.

Marienerscheinungen haben in der Kirche auch von heute eine große Wirkung, obwohl sie vom theologischen und rechtlichen Standpunkt aus gesehen eine eher geringe Bedeutung haben. Dies ist, denke ich, nicht als ein Widerspruch zu sehen, sondern weist auf die grundsätzlich dienende Funktion jeder Privatoffenbarung im Hinblick auf die allgemeine Offenbarung Gottes in Schrift und Tradition der Kirche hin. Und gerade Maria, die Jungfrau-Gottesmutter möchte allen Christen und Menschen guten Willens nichts anderes ans Herz legen, als was sie schon den Dienern bei er Hochzeit von Kana gesagt hat: „Was Er euch sagt, das tut.“

Es geht immer um Christus, um die Erlösung, die Er schenkt. Es geht darum, Seine Gnade anzunehmen und mit ihr mitzuwirken. Christ-Sein oder besser gesagt Christ-Werden ist ein Lebensprogramm, das auf dem Wort Gottes, der frohen Botschaft gründet und bei dem uns die Kirche mütterlich begleitet. In der Kirche werden wir durch die Taufe zu neuem Leben geboren, in ihr entfaltet sich dieses Leben in der christlichen Gemeinschaft durch die Sakramente. Der Geist Gottes, der Heilige Geist wird unser neues Lebensprinzip. Er verteilt auch die Charismen an die Gläubigen, die dem Aufbau des Leibes Christi, der Kirche dienen.

So ist auch die Wunderbare Medaille nur durch die priesterliche Weihe eine Sakramentalie. Der Katechismus der Kirche (Nr. 1667) schreibt über diese: „Außerdem hat die heilige Mutter Kirche Sakramentalien eingesetzt. Diese sind heilige Zeichen, durch die in einer gewissen Nachahmung der Sakramente Wirkungen, besonders geistlicher Art, bezeichnet und kraft der Fürbitte der Kirche erlangt werden.“ Dass Maria den TrägerInnen ihrer Medaille ihre besondere Fürbitte verheißen hat, wird in diesem Zusammenhang verständlich.

Weiter heißt es: „Durch diese Zeichen werden die Menschen bereitet, die eigentliche Wirkung der Sakramente aufzunehmen; zugleich wird durch solche Zeichen das Leben in seinen verschiedenen Gegebenheiten geheiligt.“Es sollte also für die Träger und Verehrer der Medaille Mariens, der Immaculata, immer mehr und wesentlich um das sakramentale Leben gehen. Die Medaille mit ihrer Botschaft und ihren Zeichen ist ja auch, wie schon oft gesagt, ein Kurzkatechismus der Kirche, eine Zusammenfasssung des Glaubens aus der Sicht Mariens im Hinblick auf das Leben in Christus und in der Kirche.

Wozu die Medaille mir besonders geeignet erscheint, ist die Heiligung des Lebens in seinen verschiedenen Gelegenheiten. Wir haben die Medaille immer bei uns, sichtbar, spürbar, sie erinnert uns daran, mit Vertrauen zu bitten und aus dem Vertrauen auf Gott und die Fürsprache Mariens heraus zu leben, ganz so wie Schwester Katharina Labouré in ihrem oft nicht leichten Alltag ihre Lebensaufgabe vor Gott und den Menschen erfüllt hat.

Neben der Einladung, am Festgottesdienst zu Ehren Marias von der Wunderbaren Medaille teilzunehmen, erhalten Sie diesmal auch eine Einladung zur Jubiläumswallfahrt am 16. Mai 2009 nach Salzburg. Wir stehen ja bis November 2009 im Jubiläumsjahr „100 Jahre Internationale Vereinigung der Wunderbaren Medaille“. Unser Generaldirektor hat in einem Jubiläumsrundschreiben u.a. folgendes geschrieben:

„Wir beten in diesem Jubiläumsjahr darum, dass Maria uns auch weiter begleiten möge. Wir laden alle Mitglieder der Vereinigung der wundertätigen Medaille und auch andere Mitglieder der Vinzentinischen Familie ein, Initiativen zur größeren Verehrung unserer Mutter Maria zu entwickeln und eine größere Liebe zu den Armen zu zeigen. Alles, was wir tun, soll zur größeren Ehre und zum größeren Ruhm Gottes geschehen.“

Diesen Wünschen schließe ich mich von Herzen an und ich sage wiederum ein herzliches Vergelt´s Gott für ihr Gebet und ihren Einsatz im Sinne unserer Vereinigung. Es grüßt Sie/Dich, Ihr/Dein

Alexander Jernej CM